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Mit dem ‚Rücken zum Volk‘ oder ‚versus Deum‘?

Ein hartnäckiges Vorurteil in Bezug auf die überlieferte Form der heiligen Messe ist die immer wieder zu hörende unsinnige Behauptung, der Priester zelebriere mit dem ‚Rücken zum Volk‘.

Worum geht es in der heiligen Messe?

Es geht nicht darum, den Priester anzuschauen oder ihm zuzuschauen. Vielmehr schaut man mit dem Priester gemeinsam auf Gott. Wer zum Volk spricht, zeigt dem Volk nicht den Rücken. - Und wer zu Gott spricht?

Beten heißt, dass wir die Seele zu Gott erheben, zu Gott sprechen und uns auf Gott hin ausrichten. Entsprechend der leib-seelischen Natur des Menschen geschieht dies in der Liturgie nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich sichtbar. - Wo aber ist Gott?

Man muss wissen, dass schon in ältester Zeit Kirchen und Altäre nach Osten hin gebaut wurden, weil die aufgehende Sonne Symbol für Jesus Christus ist, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh 8, 12)

Folglich entspricht die Zelebration versus Deum [= zu Gott hin] einer inneren Logik. Der opfernde Priester hat gute Gründe, Gott nicht den Rücken zu zeigen!

Zwar sind leider heute viele Kirchen nicht mehr geostet, doch hat sich etwas davon erhalten in der Zelebration versus Crucem, d. h. in der gemeinsamen Ausrichtung von Priester und Volk auf Christus am Kreuz hin, der in der heiligen Messe sein Kreuzesopfer für uns gegenwärtigsetzt.